LECKGESICHERTER DOPPELBODEN
SYSTEM MÖGEL
Projekt: Effektiver Umweltschutz
Architekt Helmut Mögel: 1989 - 91
Bauart-Zulassung nach §19h: 1991
Ministerium für Umwelt BW
Internationale Patente: Angemeldet
Ausgangslage und Problematik
Beton, so undurchdringlich er auch scheint, hält nicht, was sich viele von ihm versprechen. Eine Erfahrung, die schon viele Unternehmen der Chemiebranche sehr viel Geld und Zeit gekostet hat, denn Untersuchungen haben ergeben, dass die in hohem Maße wassergefährdenden Chlorkohlenwasserstoffe nicht infolge von Materialschäden ausgetreten waren, sondern ungehindert durch den vermeintlich dichten Beton hindurch sickern konnten. Die gefährlichen Schadstoffe gelangten ins Grundwasser.
Wo mit wassergefärdenden Flüssigkeiten gearbeitet wird, ist daher absolute Sicherheit oberstes Gebot. Das neue Wasserhaushaltsgesetz stellt daher strengste Anforderungen an das Sammeln, Lagern und Transportieren von wassergefährdenden Flüssigkeiten.
Laut Gesetz sind geeignete Mittel zu ergreifen, die das Eindringen von Chlorkohlenwasserstoffen, halogenisierten Kohlenwasserstoffen und anderen wassergefährdenden Stoffen ins Grundwasser verhindern.
Beschreibung und Lösung
Aufgrund dieser Probleme und Anforderungen hat das Architekturbüro Mögel in Kooperation mit einschlägigen Fachfirmen den leckgesicherten Doppelboden „System Mögel“ mit Vakuumüberwachung entwickelt. Die zu schützende Fläche wird in Normfelder eingeteilt. Diese Felder bestehen jeweils aus zwei übereinanderliegenden und luftdicht miteinander verschweißten Stahlblechplatten mit einer lose eingelegten Zwischenlage aus Stahlgitter oder Streckmetall. Die Gesamtoberfläche ist fugenlos.
Das untere Stahlblech ist auf einer flachen Stahlkonstruktion, die mit dem Boden fest verbunden ist, verschweißt. Die Zwischenlage ermöglicht sowohl eine hohe dynamische Belastbarkeit des Bodens als auch die Ausbildung einer Luftschicht, die auf Unterdruck abgesenkt wird, und damit die Vakuum-Lecküberwachung jedes einzelnen Feldes ermöglicht.
Die Auslegung des Sicherheitsbodens ist somit an kein festes Maß gebunden, da sie nach den jeweiligen Abmessungen direkt vor Ort hergestellt werden kann. Auch das Rückhaltevolumen eines solchen Bodens kann in weiten Grenzen verändert werden, da die Höhe der abschließenden Aufkantung variiert werden kann.
Bei großen Böden empfiehlt sich jedoch die Auslegung mit mehreren Leckwarngeräten. Dadurch wird es möglich, direkt dasjenige Feld zu ermitteln, bei welchem ein Leck aufgetreten ist; zeitraubende Suchaktionen werden somit überflüssig. Da Luft schneller als Flüssigkeit reagiert, wird bei der geringsten Undichtigkeit sofort ein entsprechendes Warnsignal ausgelöst.
Bei brennbarem, explosivem Lagergut werden ex-geschützte Leckanzeigen eingesetzt.
Falls notwendig kann ein Pumpensumpf zur Entsorgung und Unterbringung eines zusätzlichen Meldesystemes bei Flüssigkeitsanfall eingebaut werden.
Die Einsatzbereiche für den leckgesicherten Doppelboden sind in der Industrie äußerst vielseitig und eignen sich daher vor allem für:
-Reinigungsstationen des Chemikalienhandels
-Fertigungsstätten mit großem Ölauswurf
-Kessel- und Tankwagenfüllstationen
-Pump- und Kompressorstationen
-Chemiewerke
-Recyclingbetriebe
-Rekonditionieranlagen
-Metallspänelager
-Waschanlagen
Idee, Umsetzung und Patente:
Architekt Helmut Mögel